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Lafayette L2826g
Neg. Date: 11-10-1901

copyright V&A

Fürstin Daisy von Pless (1873-1943)

In seinem ursprünglichen, unbeschnittenen Format wirkt dieses Porträt scheinbar nicht gelungen. Der Vorhang aus dem Atelier scheint die Porträtierte zu erdrücken. Betrachtet man es jedoch als gedruckte Vignette, wird es klarer. Der schwere Vorhang ist nahezu unsichtbar und wirft einen nunmehr kaum sichtbaren Schatten am unteren rechten Rand.

Daisy war wohl in bester Stimmung, als das Porträt entstand, da sie einen Tag zuvor in der Times gelesen hatte, dass ihre Bemühungen, Geld für die Errichtung von Grabmälern für die im Burenkrieg gefallenen Soldaten zu sammeln, erfolgreich waren. Sie nutzte dabei die Gelegenheit und bedankte sich bei allen, die ihren Appell erhört hatten.

Einige Tage später zeichnete Daisys Vater als Lord Lieutenant von Denbighshire Soldaten, die sich im Südafrikanischen Krieg bewährt hatten, mit Medaillen aus: "Sie opferten sich für die Menschen und haben gezeigt, was die Briten in einer Notlage erreichen können." In ihren Memoiren notierte Daisy genau, dass die Gelder ausschließlich für das "Gedächtnis und die Pflege der Gräber der Buren als auch der Briten in Südafrika", bestimmt waren. Dieser Eintrag zeigt deutlich den frühen Willen der Fürstin, den Opfern der Kriegsteilnehmer auf beiden Seiten zu helfen.

In dieser Porträtreihe Daisys von 1901 treten ihre Vornehmheit und das Selbstvertrauen deutlich hervor.

deutsche Übersetzungen copyright von dem Oberschlesichen Landesmuseum